Weiterbildung

Ärztinnen und Ärzte durchlaufen in ihrer Karriere drei Phasen: Aus-, Weiter- und Fortbildung. Die Weiterbildung zur Neurologin, zum Neurologen ist vielseitig und dauert aktuell insgesamt sechs Jahre.

Sie gliedert sich in vier Phasen:

  • 1 Jahr stationäre klinische Allgemeine Innere Medizin
  • 3-4 Jahre klinische Neurologie
  • 1-2 Jahre klinische Neurophysiologie und Schlafmedizin
  • bis zu 1 Jahr Forschung im Bereich der Medizin oder Biomedizin, Neuroradiologie, Neurochirurgie, Neuropädiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie, Intensivmedizin, Kinder- und Jugend- psychiatrie und -psychotherapie

Dokumente

Weiterbildungsprogramm Neurologie

Weiterbildungsordnung

Weitere grundlegende Informationen zur Weiterbildung finden Sie auf der Webseite des SIWF.


Womit beschäftigt sich die Neurologie?

Die Neurologie befasst sich mit Störungen des gesamten Nervensystems. Dazu gehören das Zentralnervensystem, dem das Gehirn und das Rückenmark zuzuordnen sind, und das periphere Nervensystem, das alle Nerven umfasst, die ausserhalb des Schädels und der Wirbelsäule liegen.

Weiter beschäftigt sich die Neurologie mit Beeinträchtigungen des zu- und abführenden Gefässsystems und der Muskulatur. Neurologinnen und Neurologen behandeln Erkrankungen wie Schlaganfälle, Demenzen, Multiple Sklerose, Epilepsie, Parkinson, Kopfschmerzen, Polyneuropathien und Tumore des Nervensystems.

Gute Gründe für eine Weiterbildung in Neurologie

1. Immer mehr Menschen sind auf neurologische Behandlungen angewiesen!

Bis zu eine Milliarde Menschen aus allen Altersgruppen und Gegenden der Welt sind von neurologischen Erkrankungen betroffen. Eine erhöhte Lebenserwartung hat zu einem globalen Anstieg neurologischer Krankheiten wie Alzheimer, anderer Demenzen und Parkinson geführt. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen in Zukunft erheblich zunehmen wird – auch in der Schweiz.

2. Die neurologische Forschung macht rasante Fortschritte!

Dank der intensiven Forschung der vergangenen Jahrzehnte können viele neurologische Erkrankungen heute erfolgreich behandelt werden. In kaum einem anderen medizinischen Fach finden solch revolutionäre Fortschritte in den diagnostischen Verfahren und therapeutischen Möglichkeiten statt wie in der Neurologie.

3. Es gibt noch vieles zu entdecken!

Trotz der unzähligen Fortschritte gibt es noch zahllose neurologische Erkrankungen, für die wissenschaftliche Erkenntnisse und deshalb auch wirksame Therapien fehlen. Ein Grund dafür ist sicherlich die Komplexität des Gehirns. Es umfasst 85 Milliarden Neuronen und jede dieser Nervenzellen hat Zehntausende von Verbindungen zu benachbarten Neuronen und erzeugt beinahe eine Milliarde Milliarden oder eine Trillion – das ist eine Eins mit 18 Nullen – Signale pro Sekunde. Die Komplexität des Gehirns entzieht sich aktuell unserer Vorstellung und ist vergleichbar mit jener unseres Universums – es gibt also noch einiges zu entdecken!

4. Die Neurologie erlaubt zahlreiche Karrierewege!

Eine Weiterbildung in Neurologie ermöglicht ganz unterschiedliche, interessante Karrierewege, von der Spital-Neurologie über die Rehabilitationsneurologie und Praxis-Neurologie bis hin zur neurologischen Forschung an Universitäten oder Kliniken.